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In unmittelbarer Nähe zur Villmarer Kirche finden sich zwei barocke Pforten. Die eine ist die Matthiaspforte und die andere die Valeriuspforte. Beide dienten dazu, den sogenannten Immunitätsbezirk abzugrenzen.

Die Valeriuspforte wurde um 1777 erbaut als Villmar noch zu der Matthiasabtei in Trier gehörte. Das Gewände und die Figur des Hl. Valerius sind aus dem Material Kissel gefertigt. Valerius, zweiter Bischof von Trier, ist für Villmar von besonderer Bedeutung. Kaiser Heinrich III. schenkte den Königshof „Vilimar“ der Abtei St. Eucharius in Trier als Gegenleistung für die Überlassung der Reliquie des Hl. Valerius an die Stiftskirche in Goslar. Zum Zeugnis dessen wurde an der Valeriuspforte die lateinische Inschrift „Henricus Niger Caesar tibi sancte Matthia / Ob sacras donat Valerii exuvias / Villam mariae totam cum iure supremo / In terris et aquis, qualiter ipse habuit“ (Heinrich der Schwarze schenkt Dir, hl. Matthias, um der Gebeine des Valerius willen, ganz Villmar mit dem Recht der vollen Hoheit zu Land und zu Wasser, wie er es selbst inne gehabt hat; Zitat und Übersetzung: A. M. KUHNIGK in Villmar, Geschichte und Gestalt, S. 115). Im dahinter liegenden Pfarrgarten befindet sich ein Marmorspringbrunnen von 1728. Er wurde aus hell-
und dunkelgrauen Marmor, vermutlich Kissel und Kalkresuch (oder Arfurt), gefertigt. Die vier Marmor-Sitzbänke (Schupbach-Schwarz) um den Brunnen wurden 2013 aus alten Treppenstufen des Weilburger Schlossparks gefertigt