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Der Brunnen am Brunnenplatz wurde 1827 durch Engelbert I. Leonhard als Laufbrunnen am 1702 erbauten Rathaus aus den Lahnmarmor Varietäten Kissel und Wieshohl errichtet. Im Laufe der Zeit wurde der Brunnen mehrfach versetzt und 1987 neu aufgestellt.

Der Brunnen besteht aus einem achteckigen Becken mit einer Mittelsäule und Eichelknauf. Auf der Begrenzungsmauer zum Brunnenplatz sitzt ein Steinmetz aus Bronze; es ist der Steinmetz Johann Ringel („Pat“). Die Figur wurde 1992 durch den Villmarer Bildhauer Walter Schmitt geschaffen.

Ein zweiter vergleichbarer Brunnen, der ebenfalls durch Engelbert I. Leonhard geschaffen wurde und in Villmar stand, ziert heute den Vorhof der Kölner Innenstadtkirche St. Maria in der Kupfergasse.

Das Fachwerkhaus am Brunnenplatz, Peter-Paul-Straße 39–41 – bis April 2004 war hier das Gemeindebauamt untergebracht – beherbergte von 2005 bis 2015 im ersten Stock das Lahn-Marmor-Museum. Der Erbauungszeitpunkt des Hauses wurde durch ein dendrochronologisches Gutachten auf „um 1700“ festgelegt (AUMÜLLER, L. (2003), in: Bilder zur Geschichte Villmars 1053–2003). Dieses Datum wird unterstützt von der Tatsache, dass ein Brand am 4. Mai 1699 insgesamt 105 Wohnhäuser und weitere Gebäude im Flecken vernichtet hatte. Der Erbauer des Hauses war Johann Jost Straub (gem. freundlicher Mitteilung durch Lydia AUMÜLLER). Das Haus, dessen Eigentümerin seit dem Jahr 1983 die Gemeinde Villmar ist, wurde 1987 im Rahmen der Dorferneuerung und der Neugestaltung des Brunnenplatzes saniert – eigentlich waren es damals noch zwei schmale, stark renovierungsbedürftige Häuschen (ehemalige Eigentümer Ricker und Dill), die zu einem Haus umgebautwurden, daher auch die doppelte Hausnummer.